Auf der höchsten Erhebung des Kirchberges bauten die Oberweißbacher zu Ehren des bekanntesten Bürgers von Oberweißbach/Thür. Wald, Friedrich Fröbel, den Fröbelturm. Der Blick vom Fröbelturm bietet dem Besucher einen herrlichen Blick auf die Fröbelstadt Oberweißbach und die umliegenden Orte und noch weiter darüber hinaus auf unsere schöne Heimat. Wir wissen, dass von frühester Kindheit an Friedrich Fröbel seinen Lieblingsplatz hier oben auf dem Kirchberg fand und diesen auch noch in späteren Jahren gerne aufsuchte, so oft sich die Gelegenheit für ihn bot.
Initiator zur Errichtung des Fröbelturmes war Richard Trautner, damaliger Gerichtsvollzieher in Oberweißbach -ein Mann, der sich um die kulturelle und heimatgeschichtliche Entwicklung Oberweißbachs sehr verdient gemacht hat. Trautner war der erste Vorsitzende des 1885 gegründeten Zweigvereins Oberweißbach des Thüringer Waldvereins. Schon am 8. Januar 1886 beauftragte er den Bezirksbaumeister mit der Anfertigung eines Risses zur Errichtung eines eines Fröbelturms.
Diese Idee war für Trautner Anlass am 21. April 1887 auch den Fröbelverein ins Leben zu rufen . Dazu erklärte Trautner in der Gründungsversammlung, es soll, wie der Thüringer Waldverein beschlossen habe, auf dem Kirchberg ein steinernes Denkmal in Gestalt eines Aussichtsturmes, welcher den Namen "Fröbelturm" erhalten soll, errichtet werden. Zunächst war jedoch ein eiserner Turm geplant. Man entschied sich dann aber für den Plan des Architekten Radi aus Rudolstadt, welcher den Vorschlag machte, den Turm aus einheimischem Schiefergestein zu bauen. Am 21. April 1888, dem 106. Geburtstag von Friedrich Fröbel, war es soweit. Nachdem alle Hürden zum Bau des Turmes genommen waren, konnte die Grundsteinlegung nachmittags um 4 Uhr bei sehr schlechtem Wetter erfolgen.
Trautners Worte waren:
" Indem ich als Vorstand der hiesigen Vereinssektion die üblichen drei Hammerschläge tue, spreche ich den Wunsch aus:
Möge auf diesem Grundstein ein Turm entstehen als ein Zeugnis der Oberweißbacher für die Liebe zur Heimat und Natur!
Möge der Turm als ein Denkzeichen für Friedrich Fröbel gelten!
Möge Gottes Segen auf diesem Baue wohnen!
Der Zuschuss aus der Hauptkasse des Thüringer Waldvereins betrug 2500 Mark. Die Mitglieder hatten dafür extra höhere Beiträge gezahlt. Die Fröbelturmlotterie hatte nicht den erhofften Erfolg gebracht. Verzinsliche und unverzinsliche Schuldscheine wurden ab 1893 ausgestellt in Höhe von insgesamt 3580 Mark. Nach 6 Jahren war der letzte Schuldschein eingelöst, damit der Turm bezahlt und der Verein schuldenfrei. Die Miesmacher hatten sich getäuscht.
"An Courage fehlt es den Herren nicht"
Durchhalten bis zum Gelingen!
"Kein Baum kein Strauch bietet Schatten und werden jedenfalls nicht viele Fremdlinge es versuchen, denselben zu ersteigen"
Der wohl bekannteste Turmwirt- Rudolf Henkel
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann auch auf dem Fröbelturm mit der Übernahme der Wirtsgeschäfte durch den Deesbacher Rudolf Henkel eine neue und bewegte Zeit. Henkel brachte mit Unterstützung seines Bruders den Turm wieder in einen ansehnlichen Zustand, wo sich Einkehr und Aufenthalt lohnten. Und zwei Dinge gehörten seitdem auf dem Kirchberg einfach zusammen:
Der 29,75 m hohe Fröbelturm und Rudolf Henkel
Beide wurden gleichermaßen populär, denn auch die meisten Gäste des Turmes kehrten in die Wirtschaft ein und lernten in den Stunden ihres Aufenthalts eine unbeschwerte Fröhlichkeit bei den Liedern unserer Heimat kennen.
Obwohl der Turm witterungsmäßig einen sehr exponierten Standpunkt hat, ist er in seinen Grundfesten bis heute nicht erschüttert worden. Wohl aber gab es am Turm im Laufe der Jahrzehnte immer wieder bauliche Veränderungen.
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1907
Es erfolgt der Bau einer Telefonleitung
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1923
Das Schutzhaus wird erweitert und das freistehende Fachwerk erhält eine Wasserschutzschale.
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1934/1937
Eine Veranda um 3 Seiten wird angebaut und 1937 nochmals erweitert. Später erhält diese Veranda eine geschlossene Verglasung.
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1945
Ende des 2. Weltkrieges errichten die amerikanischen Besatzer am Turm eine Radarstation und hinterließen später einen ausgeplünderten Turm.
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1945/1946
Der Deesbacher Rudolf Henkel nimmt sich des verlassenen Turmes an. Er fand den Turm ohne Türen, Fenster und Einrichtung vor. Mit seinem Bruder machte er sich an die Sicherung und Renovierung des Oberweißbacher Wahrzeichens und wurde der erste Turmwirt nach dem Krieg.
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1965
Es entsteht ein neuer Kiosk neben dem Turm.
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1969
Eine Generalreparatur wurde nötig. Der Turm bekam eine Aspestplattenfassade mit Anstrich als Wetterschutzschale sowie Dacheindeckung und Fenster der Turmkanzel wurden erneuert.
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1974
Auf Initiative des Zahnarztes Dr. Krauß wurde im August 1974 eine neue Sonnenuhr an der Turmfassade installiert.
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1975
Es erfolgte der Bau einer Terrasse aus Naturstein.
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1981
Es werden moderne Sanitäranlagen im Außenbereich des Fröbelturmes fertiggestellt.
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1989/1990- auch für den Fröbelturm eine turbulente Zeit
Das Wendejahr 1989 sollte nicht nur für den Fröbelturm eine neue Zeit einläuten ... 1989/90 wurden anlässlich des bevorstehenden 100-jährigen Jubiläums des Oberweißbacher Wahrzeichens umfangreiche Baumaßnahmen geplant und umgesetzt. Der Abbruch des alten Gaststätten-Anbaus begann im September 1989. Parallel dazu führte der Bauhof der Stadt die Maurerarbeiten für den neuen Anbau aus.
Durch das Herausrücken der Außenwand um etwa 2 Meter wurde der Grundriss der Gaststätte wesentlich erweitert. lm Oktober 1989 erfolgten die notwendigen Zimmererarbeiten und gerade noch rechtzeitig vor dem ersten Schnee im November wurde das Dach abgedichtet. Trotz der allgemeinen Wirren der politischen Wende verlief der weitere Ausbau recht zügig. Im April 1990 wurde der Turm eingerüstet und die Innenausbauarbeiten, wie Estrich, Putz, Entwässerung und Fenstereinbau fortgesetzt. Die Turmspitze erhielt eine neue Eindeckung aus Aluminiumblech.
Die Asbestplattenverkleidung am gesamten Turm wurde ausgebessert und weiß gestrichen, der neue Anbau und die Turmkanzel erhalten eine neue Wetterschutzschale aus dem gebietstypischen Wandschiefer. Die Elektroversorgung wird komplett erneuert, um u.a. eine elektrische Fußbodenheizung betreiben zu können, was sich allerdings später als Betriebskostenfalle für die Pächter erweisen sollte. Ein Flüssiggasbehälter, der unterirdisch eingebaut wird, dient vorerst nur zur Versorgung der Küche, der Warmwasser-versorgung und teilweise der Beheizung. Auch die Toilettenanlagen werden komplett erneuert. Der völlig neu gestaltete Gastraum wird pünktlich mit Klinkermauerwerk, Holzdecke und rustikaler Einrichtung fertiggestellt. Am 27. Juli 1990 ist es endlich soweit, nach dem Abbau des Gerüstes erstrahlt der Fröbelturm zu seinem großen Jubiläum im neuen Glanz. Das grundhaft restaurierte Wahrzeichen begeht seinen 100-jährigen Geburtstag mit einem großen Fröbelturmfest. Drei Tage lang feiern die Oberweißbacher und ihre zahlreichen Gäste den großen Jubilar. Die Oberweißbacher Vereine und die vielen Helfer trugen dazu bei, dass es eine gelungene Jubiläumsfeier wurde, die lange in Erinnerung bleiben wird
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1994-1999
Wurde die Auffahrt zum Turm abschnittsweise unter Bürgermeister Bernhard Schmidt mit Bitumen ausgebaut.